Wie wird CIDP diagnostiziert?

CIDP ist eine seltene Nervenerkrankung, die nicht leicht zu diagnostizieren ist. Warum die CIDP-Diagnose eine medizinische Herausforderung darstellt, hat verschiedene Gründe. So zeigen Betroffene oft einen individuellen und komplexen Krankheitsverlauf. Zudem besitzt die CIDP ähnliche Symptome wie andere Polyneuropathien (z. B. GBS), also Erkrankungen des peripheren Nervensystems, was zu Schwierigkeiten hinsichtlich einer klaren Abgrenzung führen kann. 

In den meisten Fällen reichen die Informationen aus der körperlichen Untersuchung und den elektrodiagnostischen Untersuchungen für die Diagnose CIDP aus. Dazu gehören:

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Klinische Kriterien

Die Symptome von CIDP treten in der Regel unerwartet und ohne Vorzeichen auf. Typisch sind Kribbeln und Taubheitsgefühle in Händen oder Füßen, die sich über Wochen zum Köperstamm hin ausbreiten. Hinzu kommen Muskelschwäche und Lähmungen in den gleichen Bereichen. Häufig sind auch die Reflexe betroffen, wie der Kniesehnenreflex, was dann zu Gangunsicherheiten führen kann. Es können auch Schmerzen in den betroffenen Arealen auftreten.

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Elektrodiagnostische Kriterien

Elektroneurogramme (Leitfähigkeit von Nervenzellen) und Elektromyogramme (Leitfähigkeit von Muskeln) können wertvolle Informationen liefern, sie müssen aber von einem Spezialisten oder einer Spezialistin durchgeführt werden. Bei CIDP leiden als erstes die Myelinscheiden der Nervenzellen, später dann auch die Nervenzellen selbst und schließlich auch die Muskeln. Mit elektrodiagnostischen Mitteln können diese Schädigungen unterschieden werden und sie können Hinweise auf CIDP oder eine andere Neuropathie oder sogar andere Ursachen von Muskelschwächen geben.

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Laboruntersuchungen

Im Labor kann das Blut oder die Hirnflüssigkeit untersucht werden. Blutuntersuchungen liefern gewöhnlich keine Hinweise auf CIDP, manchmal können spezifische Antikörper nachgewiesen werden, doch ist dies kein zuverlässiges Diagnosekriterium. In der Hirnflüssigkeit (Liquor) kann der Eiweißgehalt erhöht sein, doch auch dies ist kein zuverlässiger Nachweis für CIDP.

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Zusätzliche CIDP-Diagnostik

Ergeben klinische und elektrophysiologische Untersuchungen keine klare CIDP-Diagnose, können weitere Untersuchungen wie Nervenbiopsien und Laborwertbestimmungen in Blut und Hirnflüssigkeit (Liquor) notwendig werden. Die Abgrenzung gegenüber anderen Polyneuropathien ist oft schwierig, da die Symptome sich oft ähneln. Deswegen ist die CIDP-Diagnose häufig eine Ausschlussdiagnose.

Mehr zur Diagnose von Immunneuropathien

Für Fachkreise: Weitere Informationen zur CIDP-Diagnostik finden Sie hier:

Diagnose CIDP: Abgrenzung von anderen entzündlichen Polyneuropathien

Eng verwandt mit CIDP sind zwei weitere Erkrankungen, das Guillain-Barré-Syndrom (GBS) und die multifokale motorische Neuropathie (MMN); diese drei Erkrankungen fasst man zusammen unter den entzündlichen Polyneuropathien. Bei allen 3 greift das Immunsystem die Myelinscheiden von peripheren Nerven an, allerdings unterscheiden sie sich auch in grundlegenden Aspekten.

Diagnose CIDP: Abgrenzung von anderen entzündlichen Polyneuropathien

Abgrenzung CIDP vs. Guillain-Barré-Syndrom (GBS) und vs. multifokale motorische Neuropathie (MMN): Gemeinsamkeiten und Unterschiede

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CIDP vs. GBS

CIDP wird gelegentlich als die chronische Form des GBS bezeichnet. Auch wenn beide Erkrankungen ähnliche Symptome haben, bestehen doch grundlegende Unterschiede. Gemeinsam ist beiden Erkrankungen die Schädigungen der sensorischen und der motorischen Nerven, doch gehen die Symptome der GBS in der Regel nach 4 Wochen zurück, während die Symptome der chronischen CIDP mindestens 8 Wochen anhalten. Eine genaue Diagnose ist aber wichtig, denn die Therapieoptionen für beide Erkrankungen sind unterschiedlich.

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CIDP vs. MMN

Bei der multifokalen motorischen Neuropathie liegt ebenfalls eine Zerstörung der Myelinscheiden durch das körpereigene Immunsystem zugrunde, allerdings sind die Symptome meist auf kleinere Bereiche konzentriert. Im Gegensatz zu CIDP treten fast ausschließlich motorische Symptome auf. Auch hier ist eine Unterscheidung der beiden Krankheiten wichtig, um die jeweils optimale Therapie einsetzen zu können.